RÜCKZUG oder NEUANFANG?

Vor ein paar Tagen hatten wir den endgültigen Umzug auf den Weiler geplant. Den Ort, wo Jürgen seiner energetischen Arbeit voll nachgehen kann und von dem wir anderen uns ein vorüber gehendes zu Hause erhoffen. Ein wenig Frieden, und nochmal mehr Natürlichkeit im Leben.

Anfänglich stoppte der Umzug, weil die bestellten einfachen Schaumstoff-Matratzen nicht rechtzeitig zugeschnitten werden konnten. Einige von uns können tatsächlich auf einer dünnen Decke auf dem Boden schlafen, aber ratsam ist das über den Winter nicht, und wer zum Beispiel mal ein Bild von unserem Mario gesehen hat, der kann sich denken, dass dieser Mann durchaus asketisch leben kann – es seinen Knochen aber nicht gut tut direkten Bodenkotakt zu pflegen!

Der Umzug sollte verschoben werden, aber wir blieben dann doch hart: „Nein, wir ziehen auch ohne Matratzen um, basta!“

Und siehe da, auf einmal waren die Dinger dann doch fertig…

Einfaches Anfangsleben: Zelt, offene Küche und die Sonne als Hilfe 🙂

Dann versagte unser Auto, super… Wir brachten ihn in die Werkstatt und mieteten einen Ersatzwagen. Jetzt hatten wir keinen Geländewagen mehr zur Verfügung, sondern eine Mercedes A Klasse. Diese kleine Knutschkugel war schon mit dem Schotterweg zu unserer aktuellen Bungalow-Bleibe überfordert, und wenn der kleine Flitzer 5 Personen einsitzen hatte war auch nicht mehr viel Platz für Gepäck.

Und wieder sollte der Umzug verschoben werden, und wieder sagten wir uns: „Nein, wir kriegen das irgendwie hin!“

Unser Auto war dann tatsächlich auch einen Tag später wieder fit. Ich holte ihn in der Werkstatt ab und fuhr mit ihm nach Hause, nachdem er tags davor nicht mehr anging. Einen Tag später starteten Basti und ich einen Großangriff, indem wir 2 Geländewagen so voll mit Krams und Gepäck stopften, bis wir selbst nur noch Aussicht durch die Frontscheibe, durch das linke Fenster und ein wenig durch das rechte Vorderfenster sehen konnten. Auch die Beifahrersitze wurden gut gepackt!

Schon bei der Hälfte der Strecke, die – warum auch immer – abenteuerlich genug war mit einigen Hindernissen, ruckelte es unsanft bei mir im Auto und ich blieb sofort an der nächstgelegenen Haltebucht stehen. Ich erkannte die silberne Knutschkugel gar nicht direkt, die da vor mir stand, bis Tami ausstieg und mich freudig anlächelte: „Hey, das ist ja lieb das du bei mir anhälst!“

Hatte ich gar nicht vor, ich hab sie gar nicht erkannt J Wieder so ein Zufall, dass Tami, Basti und ich uns so am selben Parkplatz trafen. Basti checkte direkt was los war: Die Kardanwelle war das Problem… Nach einem Telefonat mit einem Bekannten entschieden wir wieder nicht aufzugeben. Wir tauschten die Autos und er ließ sich den ganzen Berg, den wir glücklicherweise gerade so noch rauf geschafft hatten, einfach mit Warnblinker runter rollen bis in die nächste Werkstatt. Dort wurden wir schon fast grinsend erwartet: „Freitag-Autos, ein typisches Problem!“ Tja recht hatte er… Es war klar, dass bis Montag früh kein Finger krumm gemacht werden würde um die Karre wieder fit zu bekommen.

Umzug in der A-Klasse, zusammen mit den Hunden war nicht mehr soviel Platz 🙂

Es gibt tatsächlich Dinge im Leben, die kommen einem wie verhext vor – dieser Umzug gehört definitiv dazu! Da ging so vieles schief, und trotzdem schafften wir es dann mit Mann, Frau, Kindern, Hunden und Katze komplett umzuziehen. 

Es fehlten einige Taschen, aber die kamen dann einfach am nächsten Tag nach. 2 Tage später war dann die endgültige Übergabe von unseren Miet-Bungalows an unsere Vermieterin, alles wurde zum Abschluss gebracht, sie war zufrieden mit uns – und damit ist das Kapitel der Dauerreisenden abgeschlossen! Zumindest vorübergehend, man weiß ja nie 😉 Jetzt wohnen wir dort, wo wir uns wirklich hin gewünscht haben und wo Jürgen energetisch arbeiten kann.

Aktueller Stand

Während wir den Umzug planten hatten besonders Sven, Mathis und Mario zusammen mit Basti noch lange Tage und Abende renoviert, gewerkelt und einiges so fertig gebracht, dass man einziehen konnte ohne nachts Regen abzubekommen etc.

Das Stück Land auf dem wir Leben mit dem dazu gehörigen kleinen Häuschen haben wir jetzt bezahlen können. Wenn man die alte Steintreppe des Hauses nach oben geht tritt man durch eine Türe in eine kleine Küche mit Stangenofen und 2 provisorischen Tischen. Der Rest der Küche stapelt sich in Kisten und Kartons in jeder Ecke wo es ein wenig Platz zu vergeben gibt.

In einem Zimmer schlafen Anna und Sven, in dem anderen Zimmer Basti, Lea und ich (Kati). Das dritte und größte Zimmer ist unser Kinderzimmer geworden. 4 Matratzen füllen flächendeckend den Boden, die 5. Matratze findet schon keinen Platz mehr, obwohl Milan dieser Platz noch zustehen würde. Er schläft momentan noch auf der alten Couch, bis Zeit gefunden wird um Stockbetten zu bauen und damit mehr Platz zu schaffen.

Um Geld zu sparen wurde der Betonboden mit Farbe gestrichen, was wir gar nicht so schlecht finden, denn so ist er einfach sauber zu fegen. Für den Winter ist noch Teppichboden geplant, allerdings sind die kleinen Zimmer schon fast flächendeckend mit Matratzen gepflastert, das spart Geld für Teppiche 🙂

Vieles spielt sich auf dem Fußboden ab. Sitzen. Essen. Reden. Die beiden jungen Hundedamen Chelly und Dion haben gar nicht die Möglichkeit viel Boden in Beschlag zu nehmen, und schlafen automatisch mit auf den Matratzen. Das morgendliche Geklüngel in der Küche ist mit einem Schmunzeln gut zu ertragen, wenn der Stangenofen den Raum allmählich aufheizt und Margot, Uli, Mario und Mathis aus dem kalten Zelt kommen um sich aufzuwärmen.

Der Nachtfrost ist eingetroffen, und die meisten arbeiten daran den Bauwagen fit zu bekommen, in welchen unsere 4 Zeltler dann einziehen können. Auf dem Campo in Chile hatten wir morgens Eiskristalle an der Zeltdecke. So weit ist es hier noch nicht, aber uns ist bewusst, dass wir Mitte November haben und es jetzt Eisenbahn wird!

Jürgen hat einen separaten Wohnwagen, da er seine energetische Arbeit nicht gut mit so vielen Männekes in einem Haus verrichten könnte. Bald wird dort auch ein Holzofen eingebaut, um die Elektroheizung los zu werden.

Unsere Küche, noch gibt es keine Regale, Spüle etc. Aber das wird werden! Immerhin gibt es einen Stangenofen 🙂

Wir alle schätzen die eingefasste Quelle, die uns mit kühlem, wohl schmeckendem Wasser versorgt. Dort holt sich jeder einen Eimer Wasser und geht ein wenig weiter weg um sich dann auf dem Weg waschen und duschen zu können. 

Mathis hats tatsächlich noch geschafft sich komplett (!) kalt zu duschen, der Rest von uns holt sich meist warmes Wasser aus der Küche mit zur Quelle, mischt es dort mit dem kalten und duscht schnell.

Besonders Mario arbeitet mit Eifer am Badezimmer für alle, und wir sind zuversichtlich, dass es genau dann fertig werden wird, wenn es draußen viel zu kalt ist um sich zu waschen.

Sven hat 3 Kompost-Toiletten gebaut, naja, es sollen mal welche werden, aus Zeitgründen sind es noch ganz gewöhnliche Plumpsklos.

Und während die Tage immer kürzer werden versuchen wir trotz des Zeitdrucks ein wenig zur Ruhe zu kommen, nochmal Zeit für etwas zu finden, dass wir irgendwann in letzter Zeit verloren haben.

Wir werden berichten wie es weiter geht!
Eure Spirebos
eure Kati

1 Kommentar zu „RÜCKZUG oder NEUANFANG?“

  1. Das ist alles für mich unvorstellbar provisorisch, das kann ich nur bewundern!
    Hier ist der Winter eingekehrt – am Wochenende soll es tierisch kalt werden.
    Ich hoffe, ihr habt es ALLE inzwischen warm in der Bude!!!
    Liebe Grüße
    Mechthild

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